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Neustart am IAF: für ein gesundes Altern forschen

14.04.2025

Seit Februar 2025 leitet Dr. Damaris Aschwanden das IAF Institut für Altersforschung der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Im Interview spricht sie über neue Perspektiven in der Altersforschung, den Einfluss von Technologie und den Wert der Zusammenarbeit mit älteren Menschen.

Altersforscherin, Dr. Damaris Aschwanden, an der OST mit Alpha Mini, einem intelligenten humanoiden Roboter.
Altersforscherin, Dr. Damaris Aschwanden, an der OST mit Alpha Mini, einem intelligenten humanoiden Roboter.
Dr. Damaris Aschwanden, Leiterin des IAF Institut für Altersforschung, in ihrem Büro an der OST.
Dr. Damaris Aschwanden, Leiterin des IAF Institut für Altersforschung, in ihrem Büro an der OST.

Begeisterung für das alternde Gehirn

Die Faszination für das Altern begann für Damaris Aschwanden früh – im Rahmen eines Forschungspraktikums während ihres Psychologiestudiums an der Universität Zürich. Bei der Untersuchung war sie für die Durchführung von kognitiven Tests bei älteren Menschen zuständig. Während ihres Doktorats begann sie, sich besonders für Demenz zu interessieren. Nach einem Post-Doc im Persönlichkeits- und Demenzrisiko-Labor an der Florida State University arbeitete sie als Oberassistentin an der Universität Genf.
 

Persönlichkeit beeinflusst den Alterungsprozess

Nebst den Forschungsschwerpunkten kognitive Gesundheit und Demenzprävention ist Damaris Aschwanden zudem auf Persönlichkeit spezialisiert. Faktoren wie Gewissenhaftigkeit oder Neurotizismus wirken sich messbar auf das Risiko kognitiver Erkrankungen aus. Aschwanden fasziniert, wie individuell und vielschichtig der Alterungsprozess verläuft – biologisch, psychisch und sozial.
 

Technik mit Bedacht einsetzen

Künstliche Intelligenz und digitale Hilfsmittel verändern die Altersforschung grundlegend. Ob sprachgesteuerte Assistenten oder datenbasierte Früherkennung – das Potenzial ist gross. Im Forschungsprojekt «Alfred» wird beispielsweise ein sprachgesteuerter KI-Begleiter für ältere Menschen getestet, um deren Selbstständigkeit und Lebensqualität zu fördern. Für Aschwanden bleibt entscheidend: Technik soll unterstützen, nicht ersetzen, und immer an den Bedürfnissen älterer Menschen ausgerichtet sein.
 

Forschung mit statt nur über ältere Menschen

Das IAF Institut für Altersforschung der OST verfolgt einen partizipativen Ansatz. Es arbeitet mit einem Beratungsgremium bestehend aus älteren Personen namens Sounding Board. Dieses berät das IAF bei laufenden Forschungsprojekten wie beispielsweise «Creating Age-friendly Communities for Older People» oder «VIRAS - Mit Leichtigkeit einkaufen». So entsteht Forschung auf Augenhöhe mit den Betroffenen.
 

Zukunftsthemen am IAF

Für die kommenden Jahre möchte Aschwanden psychosoziale Schutzfaktoren und personalisierte Interventionen noch stärker in den Fokus rücken. Ziel ist es, älteren Menschen ein möglichst gesundes, selbstbestimmtes und erfülltes Leben zu ermöglichen.