CAS Soziale Arbeit mit gesetzlichem Auftrag
Zweifellos bietet die besondere Ausgangslage des gesetzlichen Auftrags Chancen für die Sozialarbeit, aber auch Risiken oder zumindest Fallstricke. Dazu gehört beispielsweise die Diskrepanz zwischen agogischen und rechtlichen Logiken. Der CAS Soziale Arbeit mit gesetzlichem Auftrag bietet eine praxisnahe Auseinandersetzung mit den Themen «Sozialhilfe», «Kindes- und Erwachsenenschutz» sowie verschiedenen rechtlichen Grundlagen.
Die Arbeit mit gesetzlichen Aufträgen und sogenannter Pflichtklientschaft findet im Spannungsfeld zwischen rechtlichen und alltagsnahen Erwartungen des Zusammenlebens statt. Das erfordert besondere Rollen-, Methoden- und Wissenskompetenz. So sind die Kernaufgaben der Sozialarbeitenden in diesem Berufsfeld stark mit den Fachgebieten Sozialhilfe, Erwachsenenschutzrecht, Kindesrecht und Sozialversicherungswesen verknüpft.
Im Zertifikatskurs (CAS) Soziale Arbeit mit gesetzlichem Auftrag vertiefen die Teilnehmenden ihren Umgang mit den rechtlichen und praktischen Grundlagen der Sozialhilfe, des Erwachsenenschutzes und des Kindesrechts. In weiteren Rechtsgebieten (Opferhilfe, Miet- und Arbeitsrecht) findet eine Einführung statt. Durch die vermittelten Methoden lernen die Teilnehmenden, in der Praxis auf die spezifischen Situationen der Klientschaft einzugehen.
«Dank dieses Lehrgangs fühle ich mich sattelfest in den rechtlichen Themen der Sozialen Arbeit. Die besprochenen Fallbeispiele haben geholfen, die Inhalte praxisnah zu erarbeiten.»
Simona Legittimo, Absolventin CAS Soziale Arbeit mit gesetzlichem Auftrag

Auf einen Blick
Abschluss
Certificate of Advanced Studies CAS in Soziale Arbeit mit gesetzlichem Auftrag (15 ECTS-Punkte)
Schwerpunkte
- Case Management
- Opferhilfegesetz
- Arbeit mit Pflichtklientinnen und -klienten
- Gesprächsführung
- Arbeits- und Mietvertragsrecht
- Sozialhilfe*
- Sozialversicherung*
- Zivilrechtlicher Kindesschutz und Kindesrecht*
- Erwachsenenschutzrecht*
*Alle gekennzeichneten Schwerpunkte können auch als einzelne Seminare besucht werden.
Dauer
21 Präsenztage, berufsbegleitend während 9 Monaten (mit Grundlagen der Sozialversicherungen)
19 Präsenztage (ohne Grundlagen der Sozialversicherungen)
(Anzahl Präsenztage variiert je nach Lehr- und Lernform. Verbindlich ist jeweils der aktuelle Terminplan.)
Kosten
CHF 7200.– inkl. Unterlagen, Leistungsnachweisen und Zertifikat (Preisänderungen vorbehalten)
Zulassung
Anerkannter Tertiärabschluss, mehrjährige qualifizierte Berufserfahrung, Tätigkeit in einem entsprechenden Arbeitsfeld
Durchführungsort
Nächste Durchführung
Nächster Start geplant im Frühling 2026
Studieninhalte
Dieser Zertifikatskurs umfasst drei thematische Schwerpunkte: Recht, Methoden und Praxis. Die Module können auch einzeln besucht werden.
Begrüssung und Einstieg
- Einführung in den Zertifikatskurs Soziale Arbeit mit gesetzlichem Auftrag
- Lehrgangsziele und individuelle Lernziele
- Auseinandersetzung mit den Besonderheiten der Sozialarbeit mit gesetzlichem Auftrag
- Rechtsgrundsätze
Sozialhilfe*
- Stellung der Sozialhilfe im System der sozialen Sicherung
- rechtliche Grundlagen
- Verwaltungsverfahren
- Rechtsschutz
- Richtlinien der schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe (SKOS)
- Praxisbezug und Fallbeispiele
Case Management/Opferhilfegesetz
- Einführung in das Case Management
- Grundlagen und Voraussetzungen zur praktischen Anwendung
- Bezug zur eigenen beruflichen Praxis
Opferhilfegesetz
- Einführung in die Grundlagen des Opferhilfegesetzes
- Kennenlernen der Rechte und Leistungen
- Praxisbezug mittels Fallstudien
Arbeit mit Pflichtklientinnen und -klienten
- Auseinandersetzung mit den Besonderheiten der Arbeit mit Pflichtklientinnen und -klienten in Theorie und Praxis
Grundlagen der Sozialversicherungen
- Grundlagenseminar für Teilnehmende mit wenig oder ohne Grundlagenkenntnisse über das Sozialversicherungssystem in der Schweiz
Für Teilnehmende, die bereits entsprechendes fachliches Vorwissen haben, ist dieses Modul fakultativ.
Erwachsenenschutzrecht*
- Grundlagen des Erwachsenenschutzrechts, inkl. Verfahren und Rechtsschutz
- Praxisbezug und Auseinandersetzung mit der ethischen Dimension anhand von Fallbeispielen
Zivilrechtlicher Kindesschutz und Kindesrecht
- Grundlagen des Kindesrechts sowie des zivilrechtlichen Kindesschutzes inkl. Verfahren und Rechtsschutz
- Praxisbezug und Auseinandersetzung mit der ethischen Dimension anhand von Fallbeispielen
Schwierige Gespräche führen
- Analysieren von schwierigen Situationen und Erarbeiten von Strategien für gelingende Gesprächsführung unter Berücksichtigung von Prozessmoderation
- Interventionstechniken und Selbstführung
Arbeits- und Mietvertragsrecht
- Einführung in das Mietvertragsrecht (Gesetz und Verordnung) inkl. Formvorschriften
- Schutzbestimmungen und Besonderheiten des Verfahrens
- Einführung in das Arbeitsvertragsrecht (Obligationenrecht, Arbeitsgesetz und -verordnung) inkl. Formvorschriften
- Kündigungsschutz und Besonderheiten des Verfahrens
Geleitete Intervision
In diesem Gefäss mit einem Umfang von dreimal drei Stunden werden in Kleingruppen (maximal 8 Teilnehmende) konkrete Fallsituation und andere fachliche Themen der Studierenden reflektiert und bearbeitet.
Abschluss und Feedbackgespräch
- Präsentation der Abschlussarbeiten und Diskussion mit der Kursgruppe
- Überprüfung der individuellen Lernziele und Auswertung des Zertifikatslehrganges
Dieser Zertifikatskurs schliesst mit mindestens einem Leistungsnachweis ab.
*Diese Seminare können Sie einzeln oder als Teil des CAS Soziale Arbeit mit gesetzlichem Auftrag besuchen.
Zielgruppe und Zulassung
Zielgruppe
Der Zertifikatskurs richtet sich an
- Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter, die schon im gesetzlichen Bereich tätig sind oder einen Wechsel in dieses Berufsfeld planen;
- Fachpersonen mit praktischer Erfahrung in öffentlichen Sozialämtern, Sozialdiensten, Kindes- und Erwachsenenschutzbehörden, Berufsbeistandschaften, Opferhilfe usw.;
- in Einzelfällen auch Sozialpädagoginnen und -pädagogen, die in stationären Einrichtungen tätig sind und einen konkreten Bezug zum Thema haben
Zulassung
Zugelassen sind Personen
- mit einem anerkannten Tertiärabschluss (Universität, Fachhochschule, Höhere Fachschule oder Höhere Fachprüfung);
- mit qualifizierter Berufserfahrung;
- mit einer Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, in dem sie das Gelernte umsetzen können (Prinzip Transferorientierung).
Bewerberinnen und Bewerber, die über vergleichbare Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden.
Abschlusskompetenzen
Die Teilnehmenden erwerben folgende Kompetenzen:
- Beherrschung des rechtlichen und praktischen Umgangs mit den Grundlagen der Sozialhilfe, des Erwachsenenschutzes und des Kindesrechts
- Grundkenntnisse in weiteren Rechtsgebieten (Opferhilfe, Miet- und Arbeitsrecht)
- Fähigkeit, in der Praxis auf die spezifischen Situationen der Klientschaft einzugehen
Kontaktperson für fachliche Fragen
Prof. Dr. Stephan Dettmers, M.A. Clinical Social Work
ISAL Institut für Soziale Arbeit im Lebensverlauf Dozent
+41 58 257 15 96 stephan.dettmers@ost.ch

Kontaktperson für administrative Fragen
Annemarie Hohl
WBO Weiterbildungsorganisation Studienkoordinatorin
+41 58 257 12 93 annemarie.hohl@ost.ch
