Künstliche Intelligenz als Alltagspartnerin
KI: Schon lange ein Thema und nun tief verankert
Rektor Daniel Seelhofer eröffnete den Anlass mit einem klaren Bekenntnis zur KI-Strategie der OST: «Unsere Rolle als Fachhochschule ist es, die Brücke zwischen Spitzenforschung und konkreter Anwendung von KI zu schlagen.» Über 20 Forschungsinstitute an der OST arbeiten mit KI, oft in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen und Dienstleistern. Auch in der Lehre ist das Thema allgegenwärtig: Seit 2021 enthält jeder Studiengang KI-Inhalte. Unabhängig von der Fachrichtung sollen alle Studierenden lernen, welche Möglichkeiten die KI bietet und wie sie sich einsetzen lässt.
Unterstützung erhielt die OST auch aus der Politik: Die St.Galler Regierungsrätin Bettina Surber betonte in ihrer Grussbotschaft die Innovationskraft der Hochschule und sicherte ihr die Unterstützung des Kantons St.Gallen zu. Sie unterstrich die Rolle der OST als Impulsgeberin für die Ostschweiz.
Spannende Projekte aus Forschung und Entwicklung
Die Fachvorträge und Filmbeiträge des Hochschultags gaben eindrückliche Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte aus allen Departementen der OST:
- Smart Eating App (Mitra Purandare, IFS Institut für Software): Die KI-gestützte App erstellt individuelle Speisepläne basierend auf Ernährungsgewohnheiten, Allergien und Gesundheitszielen.
- Betonoptimierung mit KI (Simone Stürwald, IBU Institut für Bau und Umwelt): Neue Betonmischungen mit weniger Zement reduzieren Emissionen und erfüllen gezielt Anwendungsvorgaben.
- Digitales Pflege-Assistenzsystem (Kooperation mit der Stadt St.Gallen): Ein Chatbot unterstützt Angehörige von pflegebedürftigen Menschen mit passgenauen Informationen zu Unterstützungsangeboten.
- KI-Training für Profisportler (Hannes Badertscher, ICAI Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence): Ein adaptives Exergame verbessert die Spielintelligenz unter physischem Stress – heute Teil des Lakers-Trainings.
- Datenkonto für mehr Selbstbestimmung (Beat Tödtli, IPM Institut für Informations- und Prozessmanagement): Nutzende sollen ihre Daten eigenständig verwalten und deren Wert selbst nutzen können.
- Kindersprache verstehen mit KI (Mandy Falkenreck, IFSAR Institut für Soziale Arbeit und Räume): Eine KI hilft, kindliche Sprache richtig zu interpretieren und fördert partizipative Prozesse.
- Agrarroboter für die Landwirtschaft (Dejan Seatovic, IFS Institut für Intelligente Systeme und Smart Farming): Moderne Agrarroboter können durch KI immer mehr aufwändige Arbeiten autonom übernehmen – etwa das Bewässern von Pflanzen oder die Bekämpfung von Schädlingen und Unkraut.
Diskussionen zu gesellschaftlichen Chancen und Risiken
Die beiden Podiumsdiskussionen unter der Leitung von SRF-Journalist Florian Inhauser spannten den Bogen von technischer Innovation zu ethischen Fragen. Diskutiert wurde unter anderem, wie KI in Bildungs- und Gesundheitsbereichen fair eingesetzt, persönliche Daten geschützt und soziale Teilhabe verbessert werden können.