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KI-Hype: Welche Möglichkeiten ergeben sich für KMU?

14.03.2025

Künstliche Intelligenz verspricht Effizienzgewinne und ermöglicht neue Geschäftsmodelle – doch für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bleibt die konkrete Umsetzung eine Herausforderung. Dieses Spannungsfeld nahmen die diesjährigen Unternehmensspiegel in St.Gallen und Teufen, veranstaltet durch die OST – Ostschweizer Fachhochschule, unter die Lupe.

Unternehmensspiegel 2025 in St.Gallen.
Der Unternehmensspiegel – ein beliebter Anlass bei KMU. Rund 200 Gewerblerinnen und Gewerbler von St.Galler KMU haben am Anlass vom 25.02.2025 teilgenommen. (Bild: Marlies Beeler-Thurnherr)
Unternehmensspiegel 2025 in Teufen (Appenzell).
Rund 180 Gäste haben den Unternehmensspiegel Appenzellerland in Teufen am 13.03.2025 besucht. (Bild: Leo Boesinger)

Herausforderungen und Chancen für KMU

Viele KMU stehen vor der Schwierigkeit, die erforderlichen Grundlagen für den erfolgreichen Einsatz von künstlicher Intelligenz zu schaffen. Besonders herausfordernd ist der Aufbau einer verlässlichen Datenbasis, die für KI-Anwendungen essenziell ist. Zudem fehlen im Betrieb oftmals die notwendigen Fachkenntnisse. Dennoch haben viele KMU bereits erste Erfahrungen mit KI gesammelt, sei es durch Software-Tools, die Integration in bestehende Branchenlösungen oder die Nutzung von ChatGPT. Diese ersten Schritte verdeutlichen das Potenzial von KI, Prozesse zu optimieren und die Effizienz zu steigern.
 

Praxisberichte: Wie Unternehmen KI nutzen

Bei den Podiumsdiskussionen gaben jeweils Unternehmer aus der Region Einblick in ihre KI-Erfahrungen. Folgend einige Beispiele:

  • Balz Zürrer, CEO der Online Consulting AG aus Wil, berichtete vom Thurgauer Nähmaschinenunternehmen Bernina, das ein KI-Tool für Servicetechniker entwickelte und einem kleinen Treuhandbüro, das generative KI für die strategische Verwaltung einsetze.
  • Niklas Tidbury, Leiter Business Innovation beim Sportbekleider zubi, erzählte von einer Anwendung, die personalisierte Kaufvorschläge im Onlinehandel mache und von einem Vorhersagetool für den Umsatz in den Geschäften, das auch Wetterdaten berücksichtige.
  • Stefan Jeker, Leiter der Abteilung Innovationsmanagement von Raiffeisen Schweiz, sowie Thomas Brägger, Mitglied der Geschäftsleitung der Appenzeller Kantonalbank, berichteten über den Einsatz von KI im Marketing einer Bank. Auch bei der Liegenschaftsbewertung setze man auf KI.
     

Der Anfang von Vielem

Beim Unternehmensspiegel betonte Guido Schuster, Professor an der OST und Direktor des Interdisciplinary Center for Artificial Intelligence (ICAI): «KI ist längst Bestandteil unseres Alltags. Fortschritte in maschinellem Lernen, neuronalen Netzen und Datenanalyse treiben die Entwicklung weiter voran und ermöglichen immer präzisere Anwendungen. Wir stehen erst ganz am Anfang des Hypes. Es geht noch steil bergauf, wir sind eben erst gestartet.»

Um KMU den Zugang zu KI zu erleichtern, bietet das Innovationsnetzwerk Ostschweiz (INOS) Unterstützung bei der Umsetzung von Innovationsvorhaben. Die OST ist zentrale Anlaufstelle für Unternehmen aus den Kantonen St.Gallen, Appenzell Innerrhoden und Appenzell Ausserrhoden und bietet praxisnahe Hilfestellungen, um KI-Projekte erfolgreich zu realisieren.