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Wie hilft Design Thinking Studierenden reale Probleme nutzerzentriert zu lösen?

Was ist Design Thinking? 

In einer dynamischen und zunehmend komplexen Wirtschaftswelt werden kreative Problemlösungsansätze und ein konsequenter Blick auf die Nutzerperspektive immer wichtiger. Design Thinking hat sich dabei als wirkungsvoller Ansatz etabliert, um innovative und gleichzeitig praxisnahe Lösungen zu entwickeln, die sich konsequent an den Bedürfnissen und Herausforderungen der Nutzerinnen und Nutzer orientieren. 

 

Der Design Thinking Prozess ist iterativ in sechs Phasen aufgebaut: Verstehen, Beobachten, Definieren, Ideenfindung, Prototyping und Testen. In jeder dieser Phasen kommen kreative Methoden wie Brainstorming oder Visualisierungstechniken zum Einsatz, die neue Perspektiven eröffnen und die strukturierte Entwicklung nutzerzentrierter Lösungen unterstützen. 

Design Thinking in studentischen Praxisprojekten 

An der OST wird der Design Thinking Ansatz gezielt in Praxisprojekten eingesetzt. Studierende lernen, reale Herausforderungen nutzerzentriert zu analysieren und zu bearbeiten. Dieser Perspektivwechsel schärft nicht nur die Problemwahrnehmung, sondern erhöht auch die Qualität und Anwendbarkeit der entwickelten Konzepte. 

Ein konkretes Beispiel sind die internationalen Praxisprojekte. Zu Beginn jedes Semesters starten die Studierenden mit einem Design Thinking Workshop. Unter dem Motto „Step into Their Shoes“ setzen sie sich aktiv mit den Prinzipien des Design Thinking auseinander und trainieren den Perspektivwechsel von Beginn an.  

In interaktiven Übungen wie „20 Fragen an den Kunden“ oder der Formulierung von Problemstellungen nach dem „How might we...?“–Ansatz erfahren die Teams, wie wichtig es ist, ein Problem zunächst umfassend zu verstehen, bevor Lösungen entwickelt werden. Kreative Methoden wie die Ideensammlung „100 uses of a rubber band“ fördern zudem das divergente Denken und schaffen Offenheit für ungewöhnliche Ansätze wird so von Beginn an zusammen mit methodischen und sozialen Kompetenzen gestärkt – insbesondere in interkulturellen, interdisziplinären Teams. 

Ein Mehrwert für beide Seiten 

Bereits am ersten Projekttag entstehen die Grundlagen für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Hochschule und Praxispartnern. Studierende profitieren von anwendungsnaher Methodenerfahrung – Unternehmen erhalten innovative, nutzerzentrierte Lösungsansätze, die nah an realen Bedürfnissen entwickelt wurden. 

Autorin Sonia Lippe Dada

Literatur 

Brown, T. (2009). Change by design: How design thinking creates new alternatives for business and society. Harvard Business Press. 

Kerres, M., & Buntins, K. (2020). Design Thinking im Bildungsmanagement: Innovationen in Bildungskontexten erfolgreich entwickeln und umsetzen. Springer VS.