Weiterbildung im Bereich Energiespeicher geht in die nächste Runde:
Im August 2025 bietet die OST wieder das beliebte viertägige Weiterbildungsangebot «Energiespeicher» auf dem Campus Rapperswil an.
SPF-Artikel vom 22.05.2025
Die Speicherung von Energie aus Solar-, Wind- oder Wasserkraft, ist eine Schlüsselkomponente der Energiewende.
Für die Kurzzeitspeicherung und die Mobilität auf Strassen, kristallisieren sich Batterien immer mehr als Leittechnik heraus. Hier setzen sich Lithium-Eisenphosphat-Batterien immer mehr durch, mit einer atemberaubenden Kostenreduktion in den letzten 5-10 Jahren.
Bei thermischen Speichern wird nach wie vor hauptsächlich auf Wasser und Erdreich, in Aquiferen auch auf eine Kombination davon gesetzt. Äusserst interessant für die Energiewende ist dabei nicht nur die kurzzeitige Speicherung von Wärme, sondern auch das Potenzial, mit grossen Wasser-Wärmespeichern in Fernwärmenetzen relativ kostengünstig Energie vom Sommer in den Winter zu verlagern. Dadurch kann die fossile Spitzenlasterzeugung oder der Strombedarf für Wärmepumpen im Winter gesenkt werden.
Dieses Potenzial wird zunehmend erkannt und an vielen Orten in der Schweiz laufen derzeit Machbarkeitsstudien. Neben unseren Speicherseen in den Alpen sind dies die einzigen kosteneffizienten saisonalen Energiespeichertechniken mit Marktreife. Ihr Nachteil ist: Die Speicherdichte ist mit etwa 80 kWh/m3 sehr gering, weshalb es immer um sehr viel Speichervolumen geht. Handelt es sich um einen Aquiferspeicher, so ist allerdings die geologische Eignung des Untergrundes viel entscheidender als das im Untergrund benötigte Volumen. Bei grossen Erdbeckenspeichern jedoch sind das Volumen und der Landbedarf wichtige Kriterien, welche das Potenzial schmälern.
Chemische Energiespeicher aus Power-to-X können mit Speicherdichten auftrumpfen, welche Faktor 30 bis 300 höher sind als jene von Wasser-Wärmespeichern. Dafür sind die Kosten der Anlagen zur Umwandlung von Strom in chemisch gebundene Energie meist um einiges höher als die Investitionskosten von Wärmespeicher-Systemen.
Viel Beachtung findet grüner Wasserstoff, der mit Elektrolyse aus erneuerbarer Energie hergestellt wird. Es gibt jedoch auch andere chemische Energiespeicher, welche einfacher lagerbar und transportierbar sind, so zum Beispiel Methan, Methanol, Ammoniak oder Metalle wie Eisen oder Aluminium.
Im Weiterbildungsmodul «Energiespeicher – Theorie und Anwendungen», lernen Sie all diese Techniken kennen. Danach sind Sie in der Lage einzuordnen, welche Techniken wo sinnvoll eingesetzt werden können, und welche Kosten und Hindernisse dabei beachtet werden müssen.
Autor
Dr. Michel Haller
SPF Institut für Solartechnik Stv. Institutsleiter SPF, Dozent, Leiter SPF Research, Teamleiter SPF Energiesysteme
+41 58 257 48 36 michel.haller@ost.ch
