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Erfolgreicher Start von Wissens-Hub in Liberia

27.06.2025

In Liberia haben fünf einheimische Studierende mit Projekten für eine bessere Wasser- und Stromversorgung gestartet. Die Basis dafür hat die Winter School «Water & Sun» gelegt, die von der Plattform Interdisziplinäre Zusammenarbeit und nachhaltige Entwicklung im Globalen Süden der OST mit lokalen Partnern und der Bowier Trust Foundation Switzerland durchgeführt wurde. Es sind die ersten Meilensteine des neuen Bildungsprojekts CHub Liberia: Einem Schweizer Wissens-Hub, um die Entwicklung in der Region nachhaltig zu fördern.

Aus der Winter School von Anfang Jahr sind die ersten konkreten Projekte entstanden.

Der Zugang zu sauberem Wasser und Hygiene ist in Liberia laut WHO völlig unzureichend. Auch die Stromversorgung ist eine grosse Herausforderung. Um die Lebensbedingungen der Menschen vor Ort nachhaltig zu verbessern, hat die OST – Ostschweizer Fachhochschule im Rahmen ihrer Plattform Interdisziplinären Zusammenarbeit und nachhaltige Entwicklung im Globalen Süden (GSC) zusammen mit der Bowier Trust Foundation Switzerland das Bildungsprojekt Swiss-Knowledge-Exchange-Hub, kurz CHub, ins Leben gerufen. Das Ziel ist es, durch praxisnahes Training vor Ort Expertinnen und Experten auszubilden und zu befähigen, selbst Lösungen zu entwickeln und so eine langfristige Perspektive zu schaffen. 


Erste lokale Projekte gestartet

Im Februar fand eine erste Winter School mit dem Titel «Water & Sun» an der United Methodist University in Monrovia, der Hauptstadt Liberias, statt. 28 Studierende und 10 Dozierende aus 5 Ausbildungsstätten in ganz Liberia nahmen teil. Dorothee Spuhler vom UMTEC Institut für Umwelt- und Verfahrenstechnik der OST leitete die zehntägige School zusammen mit Andreas Reber vom SPF Institut für Solartechnik. Das Thema war Wasser, Abwasser und Hygiene, kurz WASH, sowie Solartechnik. «Wir fokussierten uns auf die nötige Theorie, praktische Trainings, Train-the-Trainers-Programme sowie den Aufbau von realen Anlagen und Systemen vor Ort», erzählt Dorothee Spuhler. 

Nun werden erste Projekte aus der School in die Praxis umgesetzt: Vor kurzem haben fünf liberianische Studierende die Arbeit aufgenommen. Drei Studierende befassen sich mit dem Sammeln und Aufbereiten von Regenwasser sowie den Handpumpen in den Gemeinden. Ein Solartechnik-Projekt versorgt vier Klassenzimmer der Margibi-Universität  zuverlässig mit Strom und ein fünftes Projekt setzt sich mit der Abwasserinfrastruktur einer Klinik auseinander. 

Die Basis für diese Projekte wurde unter anderem in der Winter School gelegt. In den nächsten Monaten werden  die Studierenden das erworbene Wissen mit Hilfe von lokalen Dozierenden, Fachkräften und Kleinunternehmen in die Praxis umsetzen. Dieses Netz von Ansprechpersonen des CHub vor Ort wird wiederum von OST-Dozierenden aus der Schweiz beraten.


Lehrreicher Austausch für OST-Studierende 

An der Winter School im Februar haben auch eine Bachelorstudentin der OST und ein Masterstudent der ETH teilgenommen. «Die Schweizer Studierenden - aber auch wir Expertinnen und Experten - profitieren sehr von diesem Austausch. Es ist eine äussert wertvolle Erfahrung, innovative Technik unter den lokalen Bedingungen zu implementieren. Dieses Wissen hilft uns auch in der Schweiz», sagt Dorothee Spuhler.

OST-Studierende sind eingeladen,  sich an Projekten zu beteiligen und Studien- oder Bachelorarbeiten im Rahmen von GSC zu verfassen.