CAS Sozialpädagogische Familienbegleitung
Wie kann die aufsuchende Begleitung und Beratung von Familien professionell gestaltet werden? Im CAS Sozialpädagogische Familienbegleitung eignen Sie sich fallorientiert spezifisches Fachwissen in diesem Arbeitsfeld an. Sie lernen, verschiedene Lebenswelten von Familien zu verstehen – zum Beispiel im Kontext von Armut, Migration und Trauma – und erweitern Ihr Methodenrepertoire, einerseits durch konkrete Gesprächsmethoden mit Familien, Eltern und Kindern und andererseits durch die methodische Arbeit mit dem Familiensystem.
Die sozialpädagogische Familienbegleitung versteht sich als aufsuchende Methode der Sozialen Arbeit und findet im alltäglichen Umfeld der Adressatinnen und Adressaten statt.
Im Zertifikatskurs (CAS) Sozialpädagogische Familienbegleitung lernen Sie die theoretischen Grundlagen für ein professionelles Handeln in der Begleitung und Beratung von Familien kennen. Sie beschäftigen sich zudem mit dem Fallverstehen aus lebensweltlicher Sicht und eignen sich ein Repertoire an Methoden und Handlungsansätzen an.
Auf einen Blick
Abschluss
Certificate of Advanced Studies CAS in Sozialpädagogische Familienbegleitung (15 ECTS-Punkte)
Schwerpunkte
- Einführung, Grundsätze und Verortung
- Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen
- Methodisches Handeln im Familiensystem I
- Methodisches Handeln im Familiensystem II
- Fallwerkstatt (laufend)
Dauer
22 Präsenztage, berufsbegleitend während 7 Monaten
(Anzahl Präsenztage variiert je nach Lehr- und Lernform. Verbindlich ist der aktuelle Terminplan.)
Kosten
CHF 6900.– inkl. Unterlagen, Leistungsnachweisen und Zertifikat (Preisänderungen vorbehalten)
Zulassung
Anerkannter Tertiärabschluss, mehrjährige qualifizierte Berufserfahrung, Tätigkeit in einem entsprechenden Arbeitsfeld
Durchführungsort
Nächste Durchführung
Nächster Start geplant im Herbst 2025
Hinweis
Dieser CAS kann als in sich geschlossene Weiterbildung oder als Teil des MAS Frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung besucht werden.
Studieninhalte
Der Zertifikatskurs ist modular aufgebaut und widmet sich folgenden Themen:
Einführung, Grundsätze und Verortung
- Grundlagen der sozialpädagogischen Familienbegleitung: Einführung in die grundlegenden Prinzipien und Methoden
- Sozialpädagogische Familienbegleitung im Spiegel der aktuellen Forschung: Betrachtung der neuesten Forschungsergebnisse im schweizerischen sowie internationalen Kontext
- Kindesschutz, Kindeswohl und Kindeswohlgefährdung: Erkennen und Bewerten von Gefährdungslagen sowie geeignete Interventionsmassnahmen
Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen
- Armut: Auswirkungen und Herausforderungen von Armut auf Kinder und Familien
- Theoretische und empirische Erkenntnisse zu Kindheit und Familie: Vertiefte Auseinandersetzung mit aktuellen Theorien und Forschungsergebnissen
- Arbeit mit Kindern und Familien in Migrationsgesellschaften: Spezifische Anforderungen und Ansätze in der Arbeit mit Migrantenfamilien
- Trauma, Traumapädagogik und Resilienz im beruflichen Alltag: Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen und Förderung ihrer Resilienz
Methodisches Handeln im Familiensystem I
- Netzwerk- und Sozialraumarbeit: Nutzung und Aufbau von Netzwerken zur Unterstützung von Familien
- Hilfeplanung: Erstellung und Umsetzung von individuellen Hilfeplänen
- Schriftlichkeit: Verfassen von Aktennotizen und Berichten
Methodisches Handeln im Familiensystem II
- Gesprächsführung mit Familien: Effektive Kommunikationstechniken
- Systemische Arbeit mit Familien: Anwendung systemischer Methoden und Ansätze
- Professionelle Beziehungs- und Rollengestaltung: Gestaltung professioneller Beziehungen und Rollen
- Gesprächsführung mit Kindern und Jugendlichen: Spezielle Gesprächstechniken für die Arbeit mit jungen Menschen
Fallwerkstatt
- Reflexion der Modulinhalte anhand von Fallstudien und Praxiserfahrungen: Praxisnahe Anwendung und Diskussion der erlernten Inhalte
Dieser Kurs schliesst mit mindestens einem Leistungsnachweis ab.
Zielgruppe und Zulassung
Zielgruppe
Der Kurs richtet sich an Fachpersonen, die Familien in ihrem Alltag professionell begleiten und beraten, beispielsweise im Rahmen der sozialpädagogischen Familienbegleitung, sogenannter Hausbesuchsprogramme oder der niederschwelligen aufsuchenden Arbeit mit Familien. Angesprochen sind auch Personen, die in dieses Berufsfeld einsteigen möchten.
Zulassung
Zugelassen sind Personen
- mit einem anerkannten Tertiärabschluss (Universität, Fachhochschule, Höhere Fachschule sowie Berufsprüfung oder Höhere Fachprüfung);
- mit qualifizierter Berufserfahrung (mind. 2 Jahre);
- mit einer Tätigkeit in einem Arbeitsfeld, in dem sie das Gelernte umsetzen können (Prinzip Transferorientierung).
Bewerberinnen und Bewerber, die über vergleichbare Abschlüsse und entsprechende Berufserfahrung verfügen, können auf Basis einer individuellen Prüfung des Dossiers aufgenommen werden. Bei einer solchen sûr-dossier-Aufnahme ist es Pflicht, das Seminar «Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens» zu besuchen.
Bitte beachten Sie, dass mit einer Sur-Dossier-Anmeldung ein zusätzlicher Aufwand für die Teilnehmenden verbunden ist. Da keine formale Vorqualifikation vorliegt, erwarten wir eine eigenständige Einarbeitung in die Grundlagen des Themenbereichs. Hierzu stellen wir Ihnen begleitende Literatur zur Verfügung, die Sie während des CAS selbstständig bearbeiten sollten. Diese vertiefte Vorbereitung ist notwendig, um eine aktive und fachlich fundierte Teilnahme am CAS zu gewährleisten.
Für eine erfolgreiche Anmeldung sind folgende Unterlagen einzureichen
- Anmeldeformular
- Motivationsschreiben im Umfang von 5 -10 Sätzen zur Motivation für den Besuch des CAS
- Stellungnahme zu Möglichkeiten der Umsetzung des Theorie-Praxis-Transfers (nur bei Teilnehmenden, die noch nicht in der aufsuchenden Arbeit mit Familien tätig sind)
Abschlusskompetenzen
Die Absolventinnen und Absolventen
- setzen sich mit den Grundlagen der sozialpädagogischen Familienbegleitung auseinander;
- verfügen über ein theoretisches Basiswissen, das ihnen ein theoriegeleitetes Handeln in ihrem Berufsalltag ermöglicht;
- kennen spezifische Problemlagen von Familien und Einzelpersonen im Kontext aktueller gesellschaftlicher Bedingungen;
- setzen sich mit den Besonderheiten lebensweltnaher Arbeitssettings sowie mit Arbeitsweisen unter Bedingungen von Zwang auseinander;
- kennen die besonderen Rahmenbedingungen der Auftragsklärung, Prozessmoderation und -steuerung im Arbeitsfeld der sozialpädagogischen Familienbegleitung;
- erhalten Einblick in verschiedene Methoden und Techniken.
Kursleitung
Mandy Falkenreck, Dipl. Päd.
IFSAR Institut für Soziale Arbeit und Räume Dozentin
+41 58 257 18 79 mandy.falkenreck@ost.ch

Carole Zellner, MSc in Sozialer Arbeit
IFSAR Institut für Soziale Arbeit und Räume Wissenschaftliche Mitarbeiterin
+41 58 257 12 07 carole.zellner@ost.ch

Studienkoordination
Annemarie Hohl
WBO Weiterbildungsorganisation Studienkoordinatorin
+41 58 257 12 93 annemarie.hohl@ost.ch
