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Forschungsprojekt

Integrale Optimierung von Patientenflüssen

Ziel: Die Entwicklung eines Decision Support Systems zur zentralen und vorausschauenden Planung von Patientenflüssen im Spital. Dadurch werden Ressourcen besser ausgelastet, Belastungsspitzen reduziert und die Profitabilität erhöht. Patientinnen und Patienten profitieren von kürzeren Wartezeiten und weniger Terminverschiebungen.

In Europa steht das Gesundheitssystem vor grossen Herausforderungen: Die jährliche Kostensteigerung liegt teilweise im zweistelligen Prozentbereich und in vielen Bereichen herrscht Fachkräftemangel. Es ist zu erwarten, dass diese Probleme sich mit der alternden Gesellschaft noch verschärfen werden. Eine hohe Variabilität in der Ressourcenbeanspruchung erschwert es, die Infrastruktur ökonomisch sinnvoll auszulasten.

Genau hier setzt das Projekt an: Zusammen mit Partnern entwickelt das IMS Institut für Modellbildung und Simulation der OST ein Decision Support System für integrales Patientenflussmanagement im Spital. Zentral ist dabei der Aspekt des Integralen Kapazitätsmanagements (IKM), bei dem die Kapazitäten nicht nur innerhalb einer Abteilung, sondern Abteilungs- und Klinikübergreifend gemanaged werden.  Dies bedeutet, dass das Leistungsportfolio, die physische Infrastruktur und das Personal simultan geplant werden, sowohl auf strategischer, taktischer als auch operativer Ebene.

Aktuell findet in den Spitälern meistens eine relativ statische Verteilung der vorhandenen Kapazitäten über Abteilungen statt. Anschliessend planen und steuern sie «ihren» Patientenfluss lokal. Ressourcenengpässe werden ad-hoc oder mit temporärem Personal kompensiert - die Möglichkeiten eines Kapazitätsausgleichs zwischen den Abteilungen kann so nicht genutzt werden. Ausserdem wird auch das Potential quantitativer Methoden, die durch die Digitalisierung des Gesundheitsbereichs zunehmen, heute schlecht für die vorausschauende Planung ausgeschöpft.

Methodische Herangehensweise

In diesem Projekt setzen wir die Monte Carlo Simulation, Diskrete Ereignissimulation, parametrisierbare Dispositionsstrategien und mathematische Optimierungsverfahren ein, um Leistungsportfolio, physische Infrastruktur, personelle Ressourcen und Terminvergabestrategien auf Systemebene optimal aufeinander abzustimmen. Dies erfolgt abteilungsübergreifend und vorausschauend unter Berücksichtigung der Ressourcenverfügbarkeit in den nachgelagerten Prozessen.

Dadurch wird die Variabilität der Ressourcenbeanspruchung reduziert, der Betrieb stabilisiert, die Auslastung teurer Ressourcen erhöht, Belastungsspitzen beim Pflegepersonal entschärft und so die Profitabilität des Spitals gesteigert. Patientinnen und Patienten profitieren dabei von kürzeren Wartezeiten und weniger Terminverschiebungen.

Laufzeit: 11.09.2024 - 31.12.2026

Projektfinanzierung:

  • Innosuisse

Kooperation: