Von künstlicher Intelligenz und Wireless Communications über Digital Signal Processing zu Embedded Software, Mikroelektronik, Leistungselektronik und Sensorik: Die Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiums Electrical and Computer Engineering haben an der diesjährigen Ausstellung ihrer Bachelorarbeiten die thematische Breite des Studiengangs anhand von interessanten Projekten eindrücklich aufgezeigt. Mehrere Arbeiten wurden mit Industriepartnern und in den unterschiedlichsten Anwendungsfeldern realisiert. 

Mit Postern, Exponaten, Demonstratoren und im persönlichen Gespräch brachten die Studierenden ihre Arbeiten den Besucherinnen und Besuchern näher. Unter den Gästen waren Familienangehörige und Freunde, Vertreter aus der Industrie sowie Dozierende.

Audio-Unit für Sound Design

Besondere Aufmerksamkeit hat unter anderem eine Arbeit erhalten, an deren Stand eine elektronische Gitarre gespielt wurde. Zwei Studierende, beide Hobbymusiker, haben eine voll funktionsfähige Audio Unit entwickelt, mit der über eine Kombination aus Granularsynthese und künstlichem Hall in Echtzeit kreative Soundeffekte erzeugt werden können. Mehrere Musiker haben das kompakte und preiswerte System, das es so am Markt noch nicht gibt, bereits getestet.

In zwei Arbeiten haben sich Studierende mit dem Thema Hochspannung für die Herstellung von Plasma auseinandergesetzt. Plasma kann verwendet werden, um CO2 umzuwandeln und damit die CO2-Emissionen der Industrie zu senken. Ein Studierendenteam hat einen Flyback-Converter für die Speisung eines Hochspannungs-Multilevel-Inverters designt, und ein weiterer ECE-Absolvent hat für einen solchen Inverter einen einphasigen Wechselrichter entworfen.

Mit Radiofrequenzen Lawinen vorhersagen

Ebenfalls verblüfft hat ein Antennen-System, das die Quelle von Radio-Frequenzen im Bereich von 0.8 bis 6 GHz genau lokalisieren kann. Solche Peilsysteme sind in der Aviatik, in der Schifffahrt oder auch für das Militär sehr wichtig. Das entwickelte System zeichnet sich vor allem durch den grossen Frequenzbereich aus, den es erkennen und genau lokalisieren kann. Eine andere Arbeit aus dem Bereich Wireless Communications hat sich mit einer RF-basierten Messmethode beschäftigt, die den Wassergehalt in Schneedecken messen kann und damit ermöglicht, die Gefahr von Nassschnee-Lawinen deutlich präziser vorherzusagen. 

Ein ganz anderes Anwendungsgebiet wurde in einer Arbeit für den Einsatz eines 60-GHz-Radars betrachtet: Mit einem solchen Radarsystem kann in grossen Gebäuden detektiert werden, welche Schreibtische und Sitzplätze genutzt werden. Dies ermöglicht es, die effektiv benötigte Arbeitsfläche zu ermitteln oder Reinigungszyklen zu optimieren.