Volles Haus bei der ersten Fachtagung des Netzwerks Verkehrsdrehscheiben in Zürich
Medienmitteilung vom 22. April 2024
Am Mittwoch, 17. April 2024 fand in Zürich die erste Tagung des «Netzwerks Verkehrsdrehscheiben» statt. Die interdisziplinäre Veranstaltung widmete sich der Verknüpfung von Ver- kehrs- und Raumplanung, um nachhaltige Verkehrsmittel und attraktive öffentliche Räume zu fördern. Mit über 190 Teilnehmenden stiess die Tagung in der Fachwelt auf sehr grosses Interesse. Der Veranstaltungssaal im Volkshaus Zürich war bis auf den letzten Platz gefüllt.
Die Teilnehmenden an der Fachtagung über «Verkehrsdrehscheiben» kamen aus diversen Ecken der Planungswelt. Neben Mitarbeitenden von Planungsbüros waren Fachleute von öffent- lichen Planungsstellen sowie Vertreter von Verbänden und ÖV-Unternehmen zugegen. Moderiert wurde die Veranstaltung von Gunnar Heipp, Koordinator des Netzwerks Verkehrs- drehscheiben, Professor für Verkehrsplanung an der OST Ostschweizer Fachhochschule und Leiter des IRAP Institut für Raumentwicklung.
Spannender Einblick aus verschiedenen Perspektiven
Die Teilnehmenden erlebten ein dichtes Programm mit hochkarätigen Referent:innen, welche das Thema Verkehrsdrehscheiben aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln behandelten:
- Helene Bisang und Regina Witter vom Bundesamt für Raumentwicklung ARE beleuchteten die Rahmensetzung, die Mechanismen der Zusammenarbeit mit Kantonen, Gemeinden und Transortunternehmungen sowie die Anreize des Bundes für Verkehrsdrehscheiben.
- Annette Antz von der SBB-Unternehmensentwicklung gab einen Einblick in die Zusammen- hänge zwischen Raumplanung und ÖV-Systemplanung. Christine Haag von SBB-Infrastruktur stellte die neue VÖV-Planungshilfe für Verkehrsdrehscheiben vor.
- Alain Groff (Kanton Basel-Stadt), Andrea Schemmel und Timo Krebs (Regionalkonferenz Bern-Mittelland), Arsène Perroud (Gemeinde Wohlen) und Samuel Fréchet (Transports Publics Lausannois) beleuchteten das Thema Verkehrsdrehscheiben aus der Perspektive verschiedener Planungsträger.
- Yo Kaminagai, Ex-Leiter von RATP (ÖV-Betreiber im Grossraum Paris), präsentierte einen spannenden Blick über die Grenze und vermittelte seine Erfahrungen zu diversen gestalteri- schen Aspekten, wie Fahrgastinformation, Architektur, städtebauliche Einordnung sowie zum Thema Zusammenarbeit mit Quartieren und Gemeinden.
Diskussionen und Austausch
Am Nachmittag waren die Teilnehmenden zur Mitarbeit aufgefordert und konnten sich in eine interdisziplinäre Fachdebatte einbringen. In vier Foren, widmeten sie sich unter der Leitung von Fachleuten diversen Aspekten des Themas Verkehrsdrehscheiben. Diskutiert wurden die Typologisierung von Drehscheiben, die Zusammenarbeit mit den zahlrei- chen Stakeholdern bei solch komplexen Projekten oder das Zusammenspiel von Verkehrsinf- rastrukturen mit baukulturellen Schutzinteressen. Auch eine Begehung des Bahnhofs Wiedikon und die beispielhafte Besprechung, was notwendige Verbesserungen für die Bürger:innen sind stand auf dem Programm.
Abgerundet wurde der Nachmittag mit einer Podiumsdiskussion, bei der Yo Kaminagai (ehem. RATP Paris), Samira Neuse (SBB-Immobilien), Marc Schneiter (FSU Fachverband Schweizer Raumplaner) und Regina Witter (Bundesamt für Raumentwicklung ARE) gemeinsam die wich- tigsten Fragen und Erkenntnisse des Tages besprachen.
Zürich war erst der Anfang
Gunnar Heipp, Koordinator des Netzwerks Verkehrsdrehscheiben ist sehr zufrieden mit dem Verlauf der Tagung: «Unser Ziel war es, den Teilnehmenden ein spannendes, informatives Programm zu bieten, viele Fachleute zusammenzubringen und einen fruchtbaren Dialog zu initiieren. Das haben wir erreicht». Doch die Arbeit des Netzwerks ist damit nicht getan. «Das Umsteigen ist ein Wesensmerkmal der Mobilität ohne eigenes Auto. Darum sind Knoten- und Umsteigepunkte und eine städtebaulich-funktionale Planung so essenziell.» Weitere Veran- staltungen mit Fokus Raumplanung, Städtebau, Immobilienentwicklung, Last Mile Mobility, etc. werden daher folgen. «Die Förderung von nachhaltiger Mobilität und der Aufbau von Verkehrs- drehscheiben ist eine langfristige Aufgabe», sagt Heipp. Mit der Tagung in Zürich habe das Netzwerk gezeigt, dass es in diesem Prozess einen wichtigen Beitrag leisten kann.