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Innovative Wohnkonzepte in der Schweiz erforscht

01.04.2025

Wohnräume im Selbstausbau gestalten und mit gemeinschaftlichem Wohnen verbinden – das sind zentrale Anliegen neuer Wohnkonzepte. Das IFSAR Institut für Soziale Arbeit und Räume der OST – Ostschweizer Fachhochschule hat in einer Studie drei Wohnprojekte untersucht, die aktuell zu den innovativsten der Schweiz zählen.

Selbstausbauloft im Holligerhof 8, Bern. Foto: Luana Massaro
Selbstausbauloft im Holligerhof 8, Bern. (Foto: Luana Massaro)
Hallenwohnen im Zollhaus in Zürich, Wohnbereich. Foto: Nicola Hilti
Hallenwohnen im Zollhaus in Zürich, Wohnbereich. (Foto: Nicola Hilti)

Selbstausbau als Teil der Wohnkultur

Die untersuchten Wohnkonzepte ermöglichen es den Bewohnerinnen und Bewohnern, Mietwohnräume nach eigenen Vorstellungen auszubauen und gemeinschaftlich zu nutzen. Unterstützt vom Bundesamt für Wohnungswesen, analysierte das IFSAR die Entwicklung, Planung, Umsetzung sowie den Betrieb und die Nutzung dieser Wohnformen. Um verschiedene Perspektiven einzuholen, wurden neben den Bewohnerinnen und Bewohnern auch die Trägerschaften und die involvierten Architekturbüros befragt.

«Wir haben ein besonderes Augenmerk auf das Zusammenspiel von Selbstausbau und Gemeinschaft gelegt, das bei allen drei Wohnprojekten auf unterschiedliche Weise zum Tragen kommt.»

Nicola Hilti, Projektleiterin

Hallenwohnen in Zürich: Flexible Nutzung von Räumen

Die Genossenschaft Kalkbreite realisierte das «Hallenwohnen» im Zollhaus direkt beim Zürcher Hauptbahnhof. In vier unterschiedlich grossen Hallen leben Bewohnergruppen von bis zu 18 Personen auf maximal 280 m². Mobile Wohntürme auf Rädern ermöglichen eine flexible Nutzung der gesamten Hallenhöhe und fördern das Zusammenleben jenseits konventioneller Wohnformen. Ohne fixe Raumaufteilung und mit wenig Privatraum bleibt viel Platz für die Gemeinschaft.

Selbstausbauloft in Bern: Eigeninitiative und Gemeinschaft

In Bern baute die Genossenschaft Warmbächli ein ehemaliges Lagerhaus auf dem Areal der alten Kehrichtverbrennungsanlage zum «Selbstausbauloft» um. Eine neunköpfige Gruppe übernahm den Innenausbau, um gemeinschaftlich zu wohnen. Ähnliche Konzepte verfolgt die Bau- und Wohngenossenschaft Kraftwerk1 im Zürcher Koch-Quartier, wo Rohbaueinheiten zur Wohn- und Ateliernutzung entstehen.